Verkehrstote 2015 - 11 Prozent mehr als 2014

23. Jun 2016 • News • Statistik Austria • Statistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Gesundheit • Verkehr & Mobilität

Obwohl die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden 2015 gegenüber 2014 mit 37.960 nahezu gleich geblieben ist, stieg die Anzahl der Verkehrstoten um 11 Prozent auf 479 Todesopfer.Der kuntinuierliche Abwärtstrend bei den Straßenverkehrsopfern seit 1999 ist damit zum ersten mal wieder angestiegen.

 2015 blieb die Zahl der Straßenverkehrsunfälle mit 37.960 auf dem Niveau von 2014 (37.957), mit 479 Todesopfern gab es aber um 49 oder 11,4% mehr Verkehrstote als 2014 (430). 47.366 Personen wurden laut Statistik Austria bei Verkehrsunfällen verletzt, um 304 oder 0,6% weniger als im Jahr davor, wobei die Zahl der schwer Verletzten geringfügig stieg (um +0,7% auf 7.486), aber jene der leicht Verletzten, die mit 84% den Großteil der Verletzten ausmachen, leicht sank (-0,9% auf 39.880

Vor allem im Freiland mehr Verkehrstote

Insbesondere auf Landesstraßen B ereigneten sich sowohl im Ortsgebiet als auch im Freiland mehr Unfälle gegenüber 2014. Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich auf Landesstraßen B im Freiland um mehr als die Hälfte (von 111 auf 168; +57 oder +51%), was dem Niveau von 2012 entspricht. Der Zuwachs um insgesamt 49 Todesopfer resultiert somit vorwiegend aus Unfällen auf Freilandstraßen (+44 Getötete; siehe Tabelle 2).

2015 endete jeder 85. Unfall mit Personenschaden tödlich (2014: jeder 92.). Die Zahl der Unfälle mit je einem Todesopfer erhöhte sich um 6%, jene mit je zwei Todesopfern verdoppelte sich gegenüber 2014 beinahe. Das folgenschwerste Unglück ereignete sich auf einer Eisenbahnkreuzung im Bezirk Scheibbs und forderte fünf Todesopfer (siehe Tabelle 3).

Hauptunfallursache tödlicher Unfälle war wieder Unachtsamkeit/Ablenkung, gefolgt von nicht angepasster Geschwindigkeit sowie Vorrangverletzungen. Bis April 2015 sank die Zahl der Verkehrstoten gegenüber 2014, ab Mai gab es durchwegs Zunahmen.

Weniger Verkehrstote in Vorarlberg, Wien und der Steiermark

In Vorarlberg wurde mit neun Verkehrstoten das bislang niedrigste Ergebnis seit dem Beginn der offiziellen Unfallstatistik 1961 erzielt, weniger Getötete als 2014 gab es außerdem in Wien (13) sowie in der Steiermark (77). In allen anderen Bundesländern kam es zu Zuwächsen, wobei sich die besonders hohen Zunahmen auch aus den starken Rückgängen im Jahr davor ergaben.

Die Zahl der Verletzten befindet sich hingegen in fast allen Bundesländern auf etwa dem Vorjahresniveau oder leicht darunter; im Burgenland gab es um 6% weniger Verletzte, in Kärnten kam es zu einem Plus von 5%. Ähnlich verhält es sich mit der Zahl der Unfälle.

Mehr Getötete bei Pkw, Leichtmotorrad und Fußgängern, weniger Fahrrad-Tote

Die Zahl der in Pkw Getöteten erhöhte sich gegenüber 2014 um 49 auf 238 (+26%), wobei der Zuwachs vorwiegend von 20- bis 29-Jährigen (von 33 auf 60) sowie Personen ab dem 70. Lebensjahr (33 auf 54) stammt. Mit einem Leichtmotorrad verunglückten dreimal so viele Personen tödlich wie im Jahr davor (19 gegenüber 6), darunter waren 9 im Alter von 15 bis 19 Jahren. Insgesamt beträgt die Zahl der mit einem Motorrad (inklusive Leichtmotorrad) tödlich Verunglückten 83 gegenüber 75 im Jahr 2014 (+8, +11%).

2015 forderte der Straßenverkehr 84 getötete Fußgänger (+13 oder +18%; 2014: 71), was dem Niveau von 2012/2013 entspricht; 43% davon waren 75 Jahre und älter (58% ab dem 65. Lebensjahr); die Anzahl der verletzten Fußgänger blieb mit fast 4.000 etwa gleich hoch wie im Jahr davor. Die Zahl der getöteten Radfahrer verringerte sich hingegen von 45 auf 39 (-6 oder -13%), jene der Verletzten erhöhte sich hier um rund 200 oder 3% auf 6.847.

Mehr junge Erwachsene und Personen ab dem 75. Lebensjahr tödlich verunglückt

Im Jahr 2015 verunglückten 11 Kinder tödlich - davon je fünf als Fußgänger bzw. als Mitfahrer im Pkw sowie ein Kind mit dem Fahrrad. 2.589 Kinder bis zum 14. Lebensjahr wurden verletzt, um 205 weniger als 2014 (siehe Tabelle 1). 32 Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren (+2 gegenüber 2014) erlitten im Straßenverkehr tödliche Verletzungen, - je fast die Hälfte im Pkw (15) bzw. mit einem Leichtmotorrad (9) oder einem Moped (6). 7.117 Personen (-6%) wurden in dieser Altersklasse verletzt. Einen starken Anstieg um rund die Hälfte zeigt die Zahl der getöteten jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 29 Jahren (von 62 auf 92, +48%), wobei 65% von ihnen mit einem Pkw, 15% mit einspurigen Kraftfahrzeugen und 13% als Fußgänger am Straßenverkehr beteiligt waren; fast 10.000 wurden verletzt.

Ab dem 75. Lebensjahr verunglückten um 38% mehr Personen tödlich als 2014 (88 gegenüber 64), worunter 47% auf die Kategorie Pkw, 41% auf Fußgänger und 8% auf das Fahrrad entfielen. Damit liegt die Zahl der Getöteten ab dem 75. Lebensjahr nach einem starken Rückgang im Jahr 2014 wieder auf dem Niveau der Jahre 2012 und 2013 (89 bzw. 91).