Überdurchschnittlicher Anstieg der Wohnungsmieten im privaten Mietsektor

29. Jun 2015 • News • Statistik Austria • Statistik • Wirtschaftsstatistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Bau & Wohnen

Mieten inklusive Betriebskosten stiegen laut Statistik Austria zwischen 2010 und 2014 um durchschnittlich 15,1%. Den höchsten Anstieg verzeichneten mit 18,0% private Mietwohnungen, deren durchschnittliche monatliche Miete (inkl. Betriebskosten) im Jahr 2014 bei 8,0 Euro pro Quadratmeter lag. Noch höher fiel der Anstieg der Nettomiete aus (durchschnittlich 16,9%; private Mietwohnungen 20,9%). Zur Wohnraumanschaffung werden Kredite aufgenommen; rund 21% der österreichischen Privathaushalte haben einen solchen Kredit.


Mieten stiegen im privaten Mietsegment überdurchschnittlich

Die Mieten für Hauptmietwohnungen stiegen seit 2010 in den einzelnen Mietsegmenten unterschiedlich stark. Lag die Kostensteigerung zwischen 2010 und 2014 insgesamt bei 15,1%, stiegen die Wohnungsmieten im privaten Mietsektor um 18,0%, nämlich von 6,8 auf 8,0 Euro pro Quadratmeter (siehe Tabelle 1). Die Steigerungen bei Gemeindewohnungen waren mit 13,3% im selben Vergleichszeitraum deutlich geringer. Für Genossenschaftswohnungen musste im Jahr 2014 um 11,2% mehr bezahlt werden als noch 2010.

Mietvertragsdauer und Befristung sind bedeutende Faktoren

Die Höhe der bezahlten Wohnungsmieten hängt nicht nur vom Mietsegment ab, sie weist auch deutliche Unterschiede nach Dauer des bisherigen Mietverhältnisses auf. Bei Neuverträgen (bis unter zwei Jahren bisheriger Mietdauer) wird im Durchschnitt 7,8 Euro pro Quadratmeter bezahlt. Haushalte, die langfristige Mietverträge mit mehr als 30-jähriger Vertragsdauer haben, wenden im Durchschnitt 4,6 Euro inklusive Betriebskosten auf (siehe Tabelle 2). Die Unterschiede zwischen Neu- und Altverträgen bestehen in allen Teilsegmenten des Mietwohnungsmarktes, jedoch zeigen die Mietpreise für private Mietwohnungen deutlich größere Unterschiede nach Mietdauer als jene für Genossenschafts- oder Gemeindewohnungen.

Jeder fünfte Haushalt hat einen Kredit zur Wohnraumanschaffung

Rund 21% der österreichischen Privathaushalte haben einen Kredit zur Anschaffung von Wohnraum (Eigentumshaus, -wohnung oder Genossenschaftswohnung). Haushalte mit Kindern haben zu mehr als einem Drittel einen Wohnkredit (38%). Geringer ist der Anteil der Haushalte mit Wohnkredit mit 22% nur bei Einelternhaushalten. Den geringsten Anteil an Haushalten mit Wohnkredit weisen Haushalte mit Pension als Haupteinkommensquelle auf (siehe Tabelle 3).

Etwa 200.000 Haushalte haben Zahlungsschwierigkeiten betreffend Wohnen

4% aller österreichischen Privathaushalte haben Zahlungsschwierigkeiten bei Miete oder Wohnkrediten und 4% der Haushalte haben Schwierigkeiten bei der Zahlung der Betriebskosten bzw. Wohnnebenkosten. Zahlungsschwierigkeiten in beiden Bereichen haben rund 2% der Haushalte. Insgesamt sind etwa200.000 österreichische Privathaushalte (5%) von wohnbezogenen Zahlungsschwierigkeiten betroffen. Von den Haushalten mit Kreditverpflichtung hatten 3% Probleme mit der Rückzahlung von Wohnkrediten (rund 26.000 Haushalte).