Land- und Forstwirtschaft -Preise, Bilanzen - Versorgungsbilanzen
Die Versorgungsbilanzen für tierische und pflanzliche Produkte ermöglichen die Gegenüberstellung von Aufkommen und Verwendung eines Erzeugnisses (oder einer Erzeugnisgruppe) unter Einbeziehung seiner Verarbeitungsprodukte in einem geographischen Bereich. Als Berichtszeitraum liegt das Kalenderjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember zugrunde.
Anbieter: | Statistik Austria |
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Veröffentlicht: | Jan 2007 - Dez 2014 |
Autor: | Statistik Austria |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Wirtschaftsstatistik |
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Branchen: | Essen & Trinken • Land & Forst |
Tags: | Ackerbau • Agrarstruktur • Agrarwirtschaft • Bier • Feldfrucht • Feldfrüchte • Fischzucht • Fleischproduktion • Geflügelzucht • Gemüse • Jagd • Landwirtschaft • Lebensmittel • Lebensmittelproduktion • Milchproduktion • Selbstversorgungsgrad • Vegetarisch • Wein • Wild |
Versorgungsbilanzen
Die Versorgungsbilanzen dienen zur Darstellung von Aufkommen und Verwendung der landwirtschaftlichen Produktion (Nahrungs- und Futtermittel). Ein wesentlicher Aspekt ist die Bereitstellung von Informationen über den, der Landwirtschaft nachgeordneten Nahrungsmittelsektor. In diesem Zusammenhang geben die Bilanzen auch Auskunft über Parameter wie den Grad der Selbstversorgung oder den Pro-Kopf-Verbrauch.
Versorgungsbilanzen für den pflanzlichen Sektor
Die Versorgungsbilanzen für pflanzliche Produkte ermöglichen die Gegenüberstellung von Aufkommen und Verwendung eines Erzeugnisses (oder einer Erzeugnisgruppe) unter Einbeziehung seiner Verarbeitungsprodukte in einem geographischen Bereich. Grundsätzlich beziehen sich die Bilanzen auf den Zeitraum vom 1. Juli bis 30. Juni (Wirtschaftsjahr). Für die Weinbilanz gilt das Wirtschaftsjahr vom 1. August bis 31. Juli; für die Zuckerbilanz gilt das Wirtschaftsjahr vom 1. Oktober bis 30. September.
Definitionen der Bilanzposten
Erzeugung
- die geerntete Menge an intensiv und extensiv angebautem Obst und Gemüse (inkl. Hausgärten);
- die geerntete Menge an Kartoffeln, Getreide, Hülsenfrüchten und Ölsaaten;
- die bäuerliche und gewerbliche Produktion von pflanzlichen Fetten und Ölen;
- die industrielle Produktion von Kartoffelstärke;
- die industrielle Gewinnung von Zucker aus der Zuckerrübe;
- die industrielle Erzeugung von Bier;
- die Erzeugung von Wein und Traubenmost
Außenhandel
Als Quelle dient die amtliche Außenhandelsstatistik, und zwar die Waren der Kapitel 1 bis 24 der Kombinierten Nomenklatur.
Bestände
- Anfangsbestand: Der Anfangsbestand entspricht dem Endbestand des vorangegangenen Bilanzjahres, enthält also jene Produktmengen welche am ersten Tag des aktuellen Bilanzjahres zur Verfügung stehen. Dabei kann es sich um Produkte inländischer Herkunft wie auch um Importprodukte handeln.
- Endbestand Der Endbestand umfasst jene Mengen, welche am letzten Tag des Bezugszeitraums noch auf Lager liegen und entspricht somit gleichzeitig dem Anfangsbestand des folgenden Bilanzjahres.
Inlandsverwendung
= Produktion + Einfuhren - Ausfuhren - Bestandsveränderungen (>0 oder <0)
Arten der Inlandsverwendung
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Saatgut: Es handelt sich um jene Rohstoffmenge, welche für den darauf folgenden Produktionszyklus verwendet wird. Sofern es die Datenlage zulässt, wird zwischen Saatgut inländischen und ausländischen Ursprungs unterschieden.
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Verluste: Es werden sowohl die Verluste im landwirtschaftlichen Betrieb als auch jene am Markt berücksichtigt. Die Verluste entstehen bei Lagerung, Transport, Weiterverarbeitung, Verpackung und Sortierung.
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Futter: Hier finden sowohl die direkt verfütterten als auch die an die Futtermittelindustrie gelieferten Mengen Berücksichtigung.
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Verarbeitung: Darunter versteht man die eingesetzte Menge eines (Rohstoff-) Produkts zur Herstellung von Verarbeitungsprodukten, für welche z.T. wieder eigene Bilanzen erstellt werden.
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Industrielle Verwertung: Hierunter fallen die von der Industrie im Lauf des Bezugszeitraums verwendeten Mengen, soweit sie weder für den menschlichen Verzehr noch als Futtermittel bestimmt sind. Die von der Nahrungsmittelindustrie verwendeten Mengen sind nicht in diesem Bilanzposten, sondern im Posten „Nahrungsverbrauch“ dargestellt (bzw. in den Ausfuhren oder den Beständen).
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Ernährungsverbrauch: Umfasst sämtliche Nahrungsmittelmengen, die der Bevölkerung zum Verbrauch im Lauf des Bezugszeitraums zur Verfügung stehen.
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Verbrauch pro Kopf: Der Nahrungsverbrauch wird durch die Einwohnerzahl dividiert. Es werden die Daten der Bevölkerungsstatistik (Gesamte Wohnbevölkerung) für den jeweiligen Berichtszeitraum herangezogen; Reisebewegungen (Tourismus, etc.) bleiben unberücksichtigt. Für das Wirtschaftsjahr 2013/14 wurde die Einwohnerzahl mit 8.509.000 ermittelt.
Selbstversorgungsgrad
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Dieser gibt an, in welchem Umfang die Erzeugung der heimischen Landwirtschaft den Bedarf (Gesamtverbrauch) decken kann oder um welchen Prozentsatz die Produktion den inländischen Bedarf übersteigt.
Versorgungsbilanzen für den tierischen Sektor
Die Versorgungsbilanzen für tierische Produkte ermöglichen die Gegenüberstellung von Aufkommen und Verwendung eines Erzeugnisses (oder einer Erzeugnisgruppe) unter Einbeziehung seiner Verarbeitungsprodukte in einem geographischen Bereich. Als Berichtszeitraum liegt das Kalenderjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember zugrunde.
Definitionen der Bilanzposten
Erzeugung Dieser Posten umfasst
- die Erzeugung von Fleisch ”Bruttoeigenerzeugung (BEE)” = Nettoerzeugung (Inlandsschlachtungen) - Import von Lebendtieren (Zucht- und Nutztiere) + Export von Lebendtieren (Zucht- und Nutztiere)
- den Anfall von tierischen Fetten bei der Schlachtung;
- das Gemelk von Kühen, Schafen und Ziegen;
- die bäuerliche und industrielle Produktion von Milchprodukten;
- die Produktion von Hühnereiern für Brut- und Ernährungszwecke;
- den Wildabschuss sowie
- die Produktion in Aquakulturen und den Fang der Wirtschafts- und Hobbyfischerei.
Außenhandel
Als Quelle dient die amtliche Außenhandelsstatistik, und zwar die Waren der Kapitel 1 bis 24 der Kombinierten Nomenklatur.
Bestände
- Anfangsbestand Der Anfangsbestand entspricht dem Endbestand des vorangegangenen Bilanzjahres, enthält also jene Produktmengen welche am ersten Tag des aktuellen Bilanzjahres zur Verfügung stehen. Dabei kann es sich um Produkte inländischer Herkunft wie auch um Importprodukte handeln.
- Endbestand Der Endbestand umfasst jene Mengen, welche am letzten Tag des Bezugszeitraums noch auf Lager liegen und entspricht somit gleichzeitig dem Anfangsbestand des folgenden Bilanzjahres.
Inlandsverwendung
= Produktion + Einfuhren - Ausfuhren - Bestandsveränderungen (>0 oder < 0)
Arten der Inlandsverwendung
- Bruteier: Es handelt sich um jene Menge, welche für den darauf folgenden Produktionszyklus verwendet wird.
- Verluste: Es werden sowohl die Verluste im landwirtschaftlichen Betrieb als auch jene am Markt berücksichtigt. Die Verluste entstehen bei Lagerung, Transport, Weiterverarbeitung, Verpackung und Sortierung.
- Futter: Hier finden sowohl die direkt verfütterten als auch die an die Futtermittelindustrie gelieferten Mengen Berücksichtigung.
- Verarbeitung: Darunter versteht man die eingesetzte Menge eines (Rohstoff-) Produkts zur Herstellung von Verarbeitungsprodukten, für welche z.T. wieder eigene Bilanzen erstellt werden.
- Industrielle Verwertung: Hierunter fallen die von der Industrie im Laufe des Bezugszeitraums verwendeten Mengen, soweit sie weder für den menschlichen Verzehr noch als Futtermittel bestimmt sind. Die von der Nahrungsmittelindustrie verwendeten Mengen sind nicht in diesem Bilanzposten, sondern im Posten „Ernährungsverbrauch“ dargestellt (bzw. in den Ausfuhren oder den Beständen).
- Ernährungsverbrauch: Umfasst sämtliche Nahrungsmittelmengen, die der Bevölkerung zum Verbrauch im Laufe des Bezugszeitraums zur Verfügung stehen.
- Verbrauch pro Kopf: Der Nahrungsverbrauch wird durch die Einwohnerzahl dividiert. Es werden die Daten der Bevölkerungsstatistik (gesamte Wohnbevölkerung) für den jeweiligen Berichtszeitraum herangezogen; Reisebewegungen (Tourismus, etc.) bleiben unberücksichtigt.
- Menschlicher Verzehr: Die Angabe des Nahrungsverbrauchs von Fleisch erfolgt in Schlachtgewicht, d.h. einschließlich Knochen und Abschnittsfetten. Mit Hilfe von Koeffizienten werden die Knochen- und Sehnenanteile sowie jene Menge, die zu Hunde- und Katzenfutter verarbeitet wird, vom Inlandsverbrauch abgezogen.
Selbstversorgungsgrad
Dieser gibt an, in welchem Umfang die Erzeugung der heimischen Landwirtschaft den Bedarf (Gesamtverbrauch) decken kann oder um welchen Prozentsatz die Produktion den inländischen Bedarf übersteigt